In Automuseen warten Oldtimer in Reih‘ und Glied aufpoliert auf ihre Bewunderer. Der privat betriebene Autoskulpturenpark, unweit des Neandertal-Museums in Erkrath, überrascht mit einer gänzlich anderen Sicht auf die etwa 50 Exponate. Sie zeigen sich in einem Wäldchen zu 20.000 m² an einem steilen Hanggrundstück. Die Präsentationen sind künstlerisch motiviert und bieten auch Satirisches aus dem 20. Jahrhundert. Beispielsweise sitzt hier die Queen am Steuer des Rolls Royce mit Charles im Fond. Eine andere Geschichte erzählt die in einem Jeep steckende Pershing.
Das kuriose Gesamtkunstwerk ist für engagierte Fotografen ein lohnender „Lost Place“. Der inhaltliche Kontrast der Fotos ergibt sich automatisch aus den Motiven. Deutlich wird der bewusst gezeigte Verfall der Wind und Wetter ausgesetzten Technik. Diese wurde vor der Installation von schädlichen Betriebsstoffen befreit. So zersetzen sich allmählich Eisen, Leder, Holz und Stoff. Die Natur bestimmt die sich ständig verändernden Präsentationen. Die Farben der Patina sprechen für sich.
Es gibt viele Details zu entdecken. Das gilt für die Oldtimer als auch für die skurrilen Gegenstände. Trotz gelegentlicher kleiner Schauer hatten Manfred, Volker und Hans ideales Fotowetter. Der Himmel war meist bedeckt. Somit blieb uns die Bewältigung harter Kontraste erspart. Das Herbstlaub – wir waren im November 2023 dort – ergab einen schönen Hintergrund im Freiluftstudio. Dabei kam ausreichend Licht von oben durch das entlaubte Geäst. Fotografieren aus der Hand mit bis zu ISO 1600 war kein Problem.
Das Gelände fordert festes Schuhwerk! Bei Regen kann es rutschig werden. Der Eintritt mit Kamera betrug 20 €, ohne 10 €.
Die etwa 1,5 Stunden dauernde Fotosession wurde mit der „Jackentaschenkamera“ Sony RX100 IV (24-70 mm KB) begonnen. Für bessere Weitwinkelperspektiven und Bildkontrolle packte ich dann doch die Fujifilm X-T4 mit XF 10-24/4 (15-36 mm KB) aus. Das JPG-Format erfordert eine möglichst exakte Belichtungseinstellung. Das stört mich bei der Wahl der Perspektive. Deshalb fotografiere ich grundsätzlich mit dem belichtungstolerantem RAW-Format. Entwickelt wird mit Lightroom. Für einen einheitlichen Bildstil habe ich ein Vintage-Preset angewandt.
Hans Göring