Fotoclub Groß-Umstadt e.V.

Auf der Suche nach dem Polarlicht

1250Seemeilen mit dem Postschiff von Bergen nach Kirkenes im November 2023
Eine Fahrt in die Polarnacht- sobald sich das Schiff nördlich vom Polarkreis befindet, wird es wesentlich kälter. Da es tendenziell im November auf dieser Strecke sehr starken Seegang gibt, versorgten wir uns mit Mitteln gegen Reisekrankheit und gegen Seekrankheit. Dann startete die Reise aus dem wolkenverhangenen Deutschland über Kopenhagen nach Bergen.


In der Regenhauptstadt Europas -Bergen- schien die Sonne. Die milden Temperaturen wie bei uns zu Hause erleichterten das Ankommen. Berufsverkehr und häufige Stopps des Linienbusses zum Schiffsterminal verhinderten die geplante Erkundung von Bryggen. Ein kleiner Foto-Spaziergang durch das an das Terminal angrenzende Stadtviertel musste genügen.


Abends, genau nach Fahrplan , verlässt das Postschiff Bergen . Auf Nachzügler wird nicht gewartet. 


In Städten mit längerer Liegezeit nutzen wir die Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Die Wege hatte ich bereits zu Hause geplant, auch, um die benötigte Zeit abzuschätzen. Das Schiff wartet nicht, kommt man zu spät, bleibt zum nächsten Hafen oft nur ein sehr teures Taxi.


In Alesund und in Bodo reichte die Belichtungszeit für das Fotografieren ohne Stativ noch ohne Probleme aus. In Tromso und in Honningsvag erforderte die Polarnacht den Einsatz des Dreibein-Stativs.


Und die Polarlichter- ja, die haben wir gesehen. Meistens erfolgen dann entsprechende Durchsagen auf dem Schiff. Um dem Trubel auf dem Aussichtsdeck zu entgehen, habe ich vom meist leeren, windgeschützten Bereich auf Deck 7 aus fotografiert.


Wegen der geringen Wellenhöhe und damit verbunden der geringen Eigenbewegung des Schiffs war sogar das Fotografieren vom Stativ aus mit geringeren ISO Werten und etwas längeren Belichtungszeiten möglich.


Nach Honningsvag fegte ein eisiger Wind von 50Km/h und die Temperaturen erreichten nur noch -13Grad . Nach fast einer Woche in dicker Winterkleidung freuten wir uns dann doch auf unser mildes Winterwetter.

Karlheinz Groh